Mein Jahr 2021

1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Na ja. Immer noch Covid, dazu ein doofer Sommer mit gefühlt nur miesem Wetter, dazu Rücken-, Schulter- und Magen-Malessen – ich sag mal 4. Immerhin scheinen sich alle kinderbezogenen Sorgen grad als grundlos zu erweisen. 2. Zugenommen oder abgenommen? Keine Ahnung. Vermutlich gleich. 3. Haare länger oder kürzer? Etwas kürzer. Aber nicht wirklich mit Absicht. Dennoch nicht schlimm. 4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Erstaunlicherweise weder noch: die im Herbst festgestellten Sehprobleme ließen sich auf eine zerstörte Brillenentspiegelung zurückführen. 5. Mehr Kohle oder weniger? Gleich viel, so ungefähr. Echte Gehaltserhöhungen gab es jetzt ja zwei Jahre nicht. 6. Besseren Job oder schlechteren? Den selben. Ich mag ihn immer noch sehr. Wenn ich in meinem Home Office nicht genug Ruhe dafür habe, bin ich dennoch genervt. 7. Mehr ausgegeben oder weniger? Weniger. Kein opulenter Urlaub dies Jahr, und zum Gewächshaus kamen wir irgendwie noch nicht. 8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was? Nö. Auch nicht wirklich Erkenntnisse. Dass ich mehr Sport treiben und mehr entspannen sollte, ist ja nicht neu. 9. Mehr bewegt oder weniger? Weniger. Weniger im Gym gewesen,  und das zu Hause irgendwie doch nicht kompensiert. Und so tolles Wanderwetter war auch nicht. 10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Keine Ahnung,  wie zählt man die? Ich würde mal sagen, vier – davon 3x das Magendings. 11. Davon war für dich die Schlimmste? Definitiv der Krankenhausbesuch nach den zweiten Magenkrämpfen – war es jetzt Gastritis oder nicht? Schaunmermal. 12. Der hirnrissigste Plan? Keiner natürlich. Soviel, wie ich plane, ist doch nix hirnrissiges dabei. 🤪 13. Die gefährlichste Unternehmung? Puh, weiß ich nicht. LF mit dem Bus zur Schule fahren zu lassen? 14. Die teuerste Anschaffung? Die neue Matratze. Die ist aber echt toll für den Rücken! 15. Das leckerste Essen? Vermutlich irgendwas aus einem Ottolenghi-Kochbuch. An Essengehen kann ich mich nicht erinnern… 16. Das beeindruckendste Buch? Sehr wenig gelesen.  „The boy, the mole, the fox and the horse“ sprach irgendwas an. Lag aber vielleicht auch einfach am Zeitpunkt. 17. Der ergreifendste Film? Zählen Serien auch? „Einfach Liebe“ gefiel mir gut. 18. Die beste CD? „They never leave their wives“ von Maria Mena. 19. Das schönste Konzert? Konzert? Hahaha. Vermutlich LFs Film von der Chorfreizeit. 20. Die meiste Zeit verbracht mit? Auf Coronazahlen starren und Pläne unter Vorbehalt machen. 21. Die schönste Zeit verbracht mit? Nähen. Im Garten werkeln. Fahrradfahren, am allerschönsten mit Freunden in den Niederlanden. Mit den Mädels zu kuscheln, wenn sie mal nicht stritten. 22. Zum ersten Mal getan? LM Latein erklärt. Hausaufgaben von LF kontrolliert. 23. Nach langer Zeit wieder getan? Dekliniert. Etüden geübt. Überlegt, nach Kanada zu reisen. (Bin noch gespannt, wie es ausgehen wird.) 24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Das Rückendings. Sorgen um meine Mutter – zum Glück unbegründet. 25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? LF, dass sie doch Englisch kann. 26. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Ich glaube, G, die meinte, ich müsse unbedingt bei ihrer Spontanhochzeit dabei sein, weil ihre Eltern es nicht könnten. Fand ich damals witzigerweise noch gar nicht so. 27. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? „Negativ.“ 28. Dein Wort des Jahres? Seltsam – mir fällt gar keins ein. 29. Dein Unwort des Jahres? Pooltest. 30. Dein Lieblingsblog des Jahres? Um was anderes zu sehen: „Östlich von Istanbul“  31. Dein grösster Wunsch fürs kommende Jahr? Weniger Masken, weniger Sorgen, entspannteres Home Office, FREUNDE sehen und REISEN!

Ein Kind ist kein Kind

Ca. 7.065.400 Infizierte (+39.300), ca. 6.218.000 Genesene, ca. 111.220 Tote. Bei uns: ca. 460 Infizierte, 7T-Inzidenz 126,1 (5-14: 374).

LF ist heute außer Haus – frisch getestet und mit frisch geschnittenen Haaren setzten wir sie bei ihrer Freundin zum Übernachtungsbesuch ab. LM hätte heute eigentlich auch Freizeitprogramm gehabt, aber die ihrerseits zur Übernachtung eingeladene Freundin musste leider wegen Magenproblemen absagen. LM trug es zum Glück mit Fassung – was vielleicht damit zusammenhing, dass wir ihren Übernachtungsbesuch nur auf Montag geschoben haben. Und da U nach dem Wegbringen von LF zum Sporteln fuhr, verbrachten LF und ich einen Mädelsnachmittag miteinander – der im übrigen sehr schön und entspannend war. Die eine Hälfte der Zeit freute sich LM sehr über ihren heute frisch geschnittenen Pony (den letzten hatte sie vor vier Jahren), der ja so schön auf der Stirn „galoppiert“, wenn man durchs Haus rennt, und in der anderen Hälfte nähte sie, für eine Sechsjährige sehr ordentlich und vorsichtig, an ihrer Weihnachts-Nähmaschine einen Stoffstern, während ich an meiner Maschine und der Overlock für sie eine Notentasche für ihre Blockflötenstunden zusammenbastelte.

Dann räumten wir auf, kochten uns Fischstäbchen mit Pü und Bohnen, und nachdem wir dann auch noch Wäsche weggeräumt hatten, durften wir uns mit einem Film belohnen. Und so saßen wir bis eben hier und schauten Madagascar. Danach musste LM natürlich noch zu „I like to move it move it“ im Abspann ein wildes Tänzchen im Nachthemd hinlegen. Und dann brannten wir die 6-Wunderkerze ab, die sie heute von der Frisörin geschenkt bekam. Und nun liegt sie glücklich im Bett, ausnahmsweise mit Katze am Fußende.

Gestern war auch ganz schön – wir mussten zwar etwas diskutieren, dass wir jeden Tag einmal an die frische Luft gehen, aber das war es dann auch. LF machte sogar freiwillig ihre 15 Minuten Vokabel-App, die wir zu Beginn der Ferien aus Gründen vereinbart hatten. Abends ging ich zum Reiten, uns es war eine wirklich hervorragende Stunde: Das erste Mal konnte ich Scotty so wirklich auf den Punkt angaloppieren und kam wirklich gut zum sitzen. Es war ein Traum! Und so fuhr ich nach einem Getränk mit der Reitfreundin wieder noch etwas verliebter heim.

Weihnachtsüberlegungen

Ca. 7.009.600 Infizierte (+14.200), ca. 6.113.000 Genesene, ca. 110.430 Tote – wobei die Zahlen wegen der Weihnachtsfeiertage niedriger ausfallen werden. Bei uns: ca. 500 Infizierte, 7T-Inzidenz 150,8 (5-14: 445; siehe oben).

Ein paar unsortierte Gedanken, grob assoziiert mit „Weihnachten“:

Ich bin immer noch kein Fan dieses Festes. Irgendwie habe ich beim Erwachsenwerden die Freude daran verloren und keine Alternative für mich gefunden, es so zu begehen, dass ich es „schön“ finde. Insofern versuche ich es, es für meine Kinder schön zu gestalten – mit Tannenbaumschmücken, Plätzchenbacken im Vorfeld, Geschenken und Versuchen, den Kern des Festes mit einzubringen. Und Heiligabend ein gemütliches Weißwurstfrühstück.

Anscheinend mache ich mich aber nicht wirklich wirklich frei von den Erwartungen meiner selbst. Ich fand die Vorweihnachtszeit unglaublich stressig – oder war es nur der Jahresabschluss in Paarung mit vielen Klassenarbeiten auf einem Haufen, bei denen ein noch nicht selbst organisiertes Kind Hilfe benötigte? Egal wie – als der Baum stand, alles fertig war und ich zur Entspannung am Heiligabend in die Wanne ging, war eigentlich alles gut, aber als die Kinder nach mir in die Wanne hüpften (übrigens ein genialer Schachzug von uns – so können sie nicht stören, während der Weihnachtsmann/das Christkind kommt) setzten bei mir Magenschmerzen ein. Zunächst dachte ich nur, dies wäre zurückzuführen auf zu wenig Essen über den Tag in Paarung mit enger Jeans. Während der Bescherung wuchs es sich aber aus zu üblen Krämpfen, so dass ich auf der Couch lag, während die Mädchen würfelten (nur, wer eine 6 hat, darf ein Geschenk auspacken, und nach einem eigenen wird ein fremdes bestimmt – neue Regel dieses Jahres, die eine Geschenkeschlacht verhindern soll). Und irgendwann bekam ich Hitzewellen und das Gefühl, gleich brechen zu müssen, abgewechselt mit Schüttelfrost. Sehr seltsam, das alles – wie im Herbst. Als alle Geschenke ausgepackt waren, verzog ich mich ins Bett, wir strichen das eigentlich geplante Käsefondue, U aß mit den Mädels Ofenkäse, und als mein Magen meinte, dies sei eine gute Idee, aß ich ein paar Stücken trockenes Brot. Und, ganz eigenmächtig, eine Pantoprazol. Und zwei Stunden später hörten die Krämpfe so langsam auf, das extreme Krankheitsgefühl verschwand, und ich konnte schlafen. Auf eine Notfallambulanzerfahrung zu Weihnachten hatte ich keine Lust und war froh, den Magenblocker zu Hause zu haben – auch, wenn ich mich eigentlich nicht gut dabei fühle, mir eigenmächtig eine Tablette täglich zu verordnen – aber wie ich heute früh feststellte, hat mein Hausarzt verständlicherweise Urlaub. Und damit zur Vertretung zu gehen…? Immerhin geht es bis jetzt stetig bergauf.

Dies Jahr habe ich keine Karten zu Weihnachten geschrieben, aber dennoch einige erhalten. Auch mit diesen fremdele ich, weil ich nie weiß, was ich wünschen soll. Vielleicht sollte ich mir selber erst einmal die Frage beantworten, was ich mir von der Weihnachtszeit erhoffe. Dann weiß ich auch vielleicht wieder, was ich wünschen kann.

Sehr positiv überrascht war ich davon, dass der Reigen des „Frohe Weihnachten!“-Wünschens über WhatsApp, der mich im letzten Jahr insbesondere in den dortigen Gruppen genervt hatte, fast vollständig ausblieb. Gut, die üblichen Verdächtigen posten Fotos ihrer wunderbar angefertigten Dekorationen im Vorfeld, möglicherweise, um sich irgendetwas damit zu bestätigen, aber die Stati kann man ja gut ausblenden. Vier oder fünf persönliche Weihnachtswünsche kamen, über die ich mich gefreut habe und die ich auch gerne beantwortet habe. Und das war es. Und: ich hatte erstmals kein schlechtes Gewissen, niemandem im Vorfeld irgendwas gewünscht zu haben.

Was schön war: Zwar kurzfristig das eigentlich geplante Roastbeef einzufrieren (der Gedanke an angebratenes war Heiligabend – irks….), aber dennoch Besuch von meiner Mutter und G. am ersten Weihnachtsfeiertag zu bekommen, mit einer mitgebrachten weihnachtlichen Philadelphia-Torte und einem gemütlichen Beisammensein, mit einer 10- und einer 6-Jährigen, die zur Abwechslung mal nicht stritten. Dass die zwei spontan noch zum Käsefondue blieben, obwohl meine Mutter das eigentlich nicht so mag. Und als sie dann fort waren, noch gemeinsam Shrek 4 zu schauen, LM gekuschelt an mich und LF an U.

Und die Krönung: gestern alle zur anderen Oma zu verabschieden, im Wissen, dass ich über 24 Stunden das Haus und den Kamin für mich alleine habe (früh die Reißleine gezogen, dass ich – u.a., aber nicht ausschließlich wegen Bettenmangel – nicht mitkommen würde, hatte ich bereits am dritten Advent kommuniziert, als die Schwiegermutter’sche Planung umschwenkte von „nein, wir sehen uns nicht, es wird mir zu viel“ zu „aber es wäre doch soooo schön, wenn ihr alle kämt!“. Als die drei auf der Straße waren, räumte ich natürlich zuerst eine Spülmaschine aus und dann eine neue ein, saugte Schubladen aus, räumte auf und wusch Wäsche – aber dann setzte ich mich auf die Couch, las etwas (meine Weihnachtsentdeckung war „The boy, the mole, the fox and the horse“), machte Rückenübungen und Yoga (oh ja, viel zu lange schlüren gelassen….) und sah später „Lachsfischen im Jemen“. Heute früh dann noch eine Yoga-Einheit und eine Badewanne, und jetzt fühle ich mich, als hätte ich meinen fast leeren Akku wieder aufgeladen.

Hoffen wir, dass es so bleibt. Und jetzt versuche mal, meinen gestern und heute in der Stille zu Hause gefassten Plan, dem Leben und den Menschen etwas gütiger zu begegnen, unterwegs nicht wieder zu verlieren.

Erstaunlich

Ca. 6.922.400 Infizierte (+ 44.500), ca. 5.934.000 Genesene, ca. 109.750 Tote. Bei uns: ca. 660 Infizierte, 7T-Inzidenz 175,5 (5-14: 515,5).

Was für ein Ritt durch die letzten drei Wochen – und irgendwie ist alles gut ausgegangen, zumindest bis jetzt. Die Nachricht, die ich heute Nachmittag bekam, traf es eigentlich ganz gut: „Haben wir es jetzt tatsächlich ohne positiven Pooltest und Quarantäne in die Ferien geschafft?“. Die erstaunliche Antwort, und ich bin froh, dass ich mit niemandem im Vorfeld gewettet habe, war: Ja.

Dennoch hatte die letzte Zeit es in sich, und das ganz ohne Schul- und Vereinsweihnachtsfeiern: LFs Geburtstag auf der Eisbahn musste überraschenderweise doch nicht kurzfristig abgeblasen werden, der Familiengeburtstag hat mir gezeigt, dass ich Menschen- und Tieransammlungen (insgesamt waren wir 8 Erwachsene, 2 Kinder und 2 Hunde – da verpieselte sich unsere Katze flugs) nicht mehr gewöhnt bin, und gerade, als ich auf der Arbeit in den Weihnachtsmodus umschalten wollte, wurde ich mit kurzfristiger Arbeit zugeworfen und musste sogar jemanden aus dem Urlaub heraustelefonieren – während LF noch an vier aufeinanderfolgenden Schultagen (nun gut, ein Wochenende war dazwischen) Arbeiten schreiben musste.

Seit gestern zeichnete sich aber zum ab, dass ich mich auf der Zielgeraden befand, und es blieb sogar noch Zeit, zur Reitstunde am Dienstag zu gehen – wo ich wieder einmal das Glück hatte, den schon-fast-nicht-mehr-Neuzugang reiten zu dürfen. Ich spüre meine Grenzen sehr deutlich, aber es macht unglaublich viel Spaß – und ich habe keine Angst. Herrlich, dieses Tier.

Gestern Mittag läutete LF dann schon die Ferienzeit ein – ihre Schule hatte auf heute einen beweglichen Ferientag gelegt. LM verärgerte dies natürlich sehr. Und so bekamen wir nach meinerseitigem Home Office und Einkaufszettelschreiben (U hatte sich bereiterklärt, den Einkauf zu übernehmen) Besuch von ihrem besten Freund L. und dessen Mutter, buken vorher schnell ein paar Brownies und saßen zu meiner eigenen Überraschung eine ganze Zeitlang entspannt bei Kaffee und Kuchen neben dem Adventskranz. Irgendwann kam dann auch LM von ihrer Freundin wieder, die sie nach der Schule besucht hatte, und später fuhr ich LF zu einer Übernachtung bei einer Freundin fort. Als Schmankerl für LM schmückten LM und ich nach unserer Rückkehr schon einmal den Baum.

Heute früh war LM dann sehr knatschig, als für sie Schule und frühes Aufstehen anstand. Ich arbeitete erst ein wenig zu Hause und fuhr dann auf die Arbeit. LF hatte es von uns allen am besten – sie fuhr mit der Familie ihrer Freundin in den Ketteler Hof. Da dort nur der Indoor-Spielbereich offen war, war ich zunächst von dem Plan nicht so recht überzeugt gewesen, und es muss aber sehr leer gewesen sein – kein Wunder, alle anderen werden ja auch entweder Nahrungsmittel oder Geschenke eingekauft oder einen Baum geschmückt haben. Ich ging zwar nicht mehr zum Sport (VOR Weihnachten lohnt sich das ja auch gar nicht mehr…), hatte aber um vier Uhr alles weggearbeitet und fuhr dann noch letzte Besorgungen machen und Briefe wegbringen, und war dann pünktlich zum bereitstehenden Abendessen zu Hause. So muss das! Danach führte U den Mädels das erste Mal „Dick und Doof“ vor (der Klaviertransport – und wir lachten uns mit den Mädels scheckig). Jetzt haben wir alle Geschenke eingepackt, alles ist eingekauft, und der Baum ist bis auf die Kerzen fertig geschmückt. Und da ich so fest davon ausging, dass es auch dieses Jahr wieder Weihnachtsgottesdienste per Stream geben wird, habe ich mich im Vorfeld überhaupt nicht gekümmert und stelle jetzt fest, dass man hätte reservieren müssen.

Ach, das ist doch ganz perfekt so – so werden wir morgen ganz gemütlich ausschlafen, Weisswürstel frühstücken, vielleicht Plätzchen backen und ein Spiel spielen, und wenn das Wetter mitspielt, gehen wir noch eine Runde spazieren.

3 vor elf

Ca. 6.290.200 Infizierte (+65.100), ca. 5.172.000 Genesene, ca. 104.050 Tote. Bei uns: ca. 650 Infizierte, 7T-Inzidenz 203,6 (7-14: 606).

In drei Tagen wird LF elf, und bislang sieht es so aus, dass LFs Party auf der Eisbahn steigen kann. Muss sie aber auch: ich habe nämlich einen Kuhhandel mit dem Universum. Unser Reitmädels-Essen letzten Freitag („Mädels“ ist ein Euphemismus, die jüngste ist 35, glaube ich) haben wir aus Vernunftgründen abgesagt. Bei LFs Geburtstag handelt es sich nämlich, anders als bei dem Reit-Weihnachtsessen, um einen dringenden Grund, warum die Veranstaltung stattfinden muss. Sie leidet wirklich stark darunter, dass ihr letzter Geburtstag nicht „richtig“ im Sinne von „präpandemisch normal“ gefeiert wurde. Und aus diesem Grund muss Samstag stattfinden können! Bislang sieht es gut aus: Nach dem Pooltestalarm in LMs Klasse letzte Woche waren die letzten zwei Pooltests beide negativ. Und auch alle Eltern teilten mit, ihre Kinder kämen nach wie vor – wie schön! Hoffen wir also auf das Beste…

Auch ansonsten geht es besser. Montag war ich etwas schlapp vom sonntäglichen Boostern, aber die Probleme durch die zickende Schulter waren größer. Zum Arzt kam ich deswegen dennoch nicht – LM begehrte, wegen Halsschmerzen aus der Schule abgeholt zu werden. Die verschwanden jedoch zu Hause nach einem Salbeitee innerhalb einer halben Stunde und schienen auch nicht wirklich ernst (oder gar existent?) gewesen zu sein. Um zu der selbst benötigten Ruhe zu kommen, rächte ich mich und verdonnerte LM mit der Logik „wer zu krank ist, in der Schule zu sein, ist so krank, dass er Mittagspause halten muss!“ zu einer eineinviertelstündigen Ruhepause – ohne Musik, Licht, Bücher, Nintendo o.ä. Sie schwor natürlich, sie wäre gar nicht müde, und beschwerte sich vehement, erst um 14:30 wieder aufstehen zu können – aber so konnte ich mich ein wenig ausruhen und das Kind: schlief ein. Voll des Triumphes weckte ich sie, selbst etwas erholter, um kurz nach drei. Ha, dieser Blick, als ich sie weckte!

Gestern war ich dann zum Glück wieder fit genug und ging arbeiten (irks, neue Aktenverwaltung auf der Arbeit, das wird noch einen Spaß geben – und die Nerven bei allen an der Umstellung Beteiligten liegen blank! Ein wenig selbstverschuldet ist es zwar schon: die Kommunikation zu dem, was sich anbahnen wird bzw. angebahnt hat, hätte besser geplant sein können) und im Anschluss daran zum Arzt. Die Schulter war immer noch blöd. Nachdem ich meine Litanei zum Thema „drei Wochen täglich je eine Tablette Meloxicam + 2 Wochen je eine halbe haben immer noch nix verschwinden lassen, es ist zwar weniger geworden, aber wenn man blöde Bewegungen macht, verschlimmert es sich wieder, und an Übungen wie das empfohlene Schwimmen ist gar nicht zu denken, ich habe es übrigens ausprobiert“ vorgebracht hatte, drehte der Doc mal wieder an meinem Arm herum, wunderte sich, ich wies darauf hin, dass die Probleme jetzt mehr als elf Monate bestehen – und bekam, oh Wunder, keinen neues Tablettenrezept, sondern einen Termin zum MRT. Da bin ich jetzt aber mal wirklich gespannt! Für ein neues Tablettenrezept drehte ich aber in der Tat nach dem Verlassen der Praxis noch einmal um und ließ es mir dennoch ausstellen – ich hab ja mal ganz böse Geschichten über Wartezeiten für MRT-Termine gehört, und wer weiß….

Vom Arzt war es nur ein Katzensprung zum Reitverein, wo ich unglaublich früh ankam. Ich hatte die Wahl zwischen Pina und dem letzten Neuzugang im Verein, den ich in der Vorwoche schon so toll fand und entschied mich dafür. Und war begeistert – dieses Mal konnte ich ihn wirklich gut händeln, kam wunderbar zum Aussitzen (was für eine Wohltat für meinen verspannten Rücken!), galoppierte ihn wunderbar auf beiden Händen, ohne fast in die Bande hineinzuscheppern oder mit jemandem zu kollidieren, und hörte das erste Mal bewusst von der Reitlehrerin ein „sehr gut!“. Das tat so gut…. Baustellen gibt es natürlich noch zu genüge – sehr schnell stellte er sich wunderbar, aber irgendwann im Lauf der Stunde legte es sich aufs Gebiss, und es fühlte sich an, als müsse ich seinen Kopf tragen. Und beim Angaloppieren schoss er mir manchmal mit so einem gewaltigen Sprung nach vorne, dass ich mich fragte, wann er mich dabei wohl verlieren möge. Aber diese Baustellen muss ich ja nicht sofort angehen, sondern kann mich erst einmal daran freuen, dass die Lehrerin meinte, er würde auch ganz gut zu mir passen. Und natürlich an der Freude, den Schwung und die Kraft dieses sehr freundlichen, wohlgesonnen und arbeitswilligen Tieres zu verspüren. Hach, ich glaub, ich bin schwer verliebt gerade….

Heute dann wenig Home Office, denn früh standen Kinderarzttermine an: LM kam direkt nach der Schule heim, und wir holten LF von der Schule ab. Dann fuhren wir zum Kinderarzt, der die beiden impfte. Letzte Woche hatte ich beim Arzt angerufen, um mich zu erkundigen, ob sie schon eine Warteliste hätten – und bekam einen Termin für heute angeboten, ja, auch für 5-11-Jährige, sie würden bereits impfen. Die Sprechstundenhilfe sah mich zwar etwas schräg an, als ich heute darauf hinwies, dass wir ja noch nicht den 13.12. haben, aber auf meine Fragen wurde mir dann vom Arzt erklärt, ja, die Kinder würden beide mit 10 Mikrogramm geimpft, sie würden selbst verdünnen und die EMA hätte ja schließlich zugelassen. Gut, dann so. Bei einem fremden Arzt hätte ich mich vermutlich nicht unter den Umständen um einen Impftermin bemüht, aber wenn der Kinderarzt, der meine Kinder seit bald elf Jahren kennt und auch sonst impft, es vorschlägt, dann gehe ich mit. Die Kinder waren tapfer beim Pieks, klagten nachher kurz über Schmerzen im Bereich der Einstichstelle und LM ist nun stolz wie Oskar, morgen im Sportunterricht eine Sportbefreiung ziehen zu können, falls mal wieder „Zombieball“ gespielt wird (seltsames Kind – sie ist sportlich, hasst aber den Schulsport, und vor allem dieses Spiel. Bei „Hühnerball“ überlegt sie übrigens nochmal).

Mit einem Brötchen vom Bäcker und einem Schweineohr ging es zum Reitstall, wo die Kinder Hausaufgaben erledigten und ich die Fenster putzte. Nach etwas gemeinschaftlichem Fegen, etwas Englisch und Pferdeschmusen ging es dann heim. Mehr Hausarbeit, Aufräumen, Flammkuchen zum Abendessen – und auf Wunsch der Kinder Adventslieder singen bei Kerzenschein. Letzteres war schön…

Pieks und #WMDEDGT

Ca. 6.157.500 Infizierte (+42.300) Infizierte, ca. 5.058.000 Genesene, ca. 103.040 Tote. Bei uns: ca. 650 Infizierte, 7T-Inzidenz 228,3 (5-14: 535).

So rechte Wochenendstimmung wollte das ganze Wochenende nicht aufkommen. Doch irgendwie zu trübe, das Wetter. Oder wir alle haben die letzten Tage noch nicht verdaut, und fragen uns, wie es in der Schule weitergeht. Ich habe definitiv auch schon einmal wegen blöder Schulterschmerzen nicht gut geschlafen und werde wohl Montag mal wieder zum Arzt gehen. 3 Wochen eine Tablette Meloxicam und 2 Wochen eine halbe hat es wohl nicht kuriert, vor allem nicht, wenn man vorhat, fast über verfressene schwarze Katzen auf dunkelgrauen Fliesen auf dem Weg zum Futternapf fliegen und dabei ruckartig den linken Arm nach vorne zu bewegen, bis das Impingement wieder herumzwirbelt, dass es einem die Tränen in die Augen schießen lässt.

Der Tag flog heute vorbei wie nichts – wir schliefen zwar nicht aus, blieben aber lange liegen, und dann frühstückten LM und ich zumindest Porridge mit Earl-Grey-Quitten bzw. Zimt und und Zucker. Für U und mich gab es einen gemütlichen Tee auf der Couch, die Mädels wollten oben in LMs Zimmer, wo sie beide übernachtet hatten, gerne noch ein wenig herumprösseln. Trotzdem drang immer wieder Streit herunter. Unausgeglichene Stimmung, insgesamt.

Um zwölf gingen wir kurz bei unserem Impfarzt-Nachbarn vorbei, der am Vortag Restchargen mit heim gebracht hatte und in der Straße verimpfen wollte. Wir zwei, mit Terminen in einer bzw. drei Wochen, waren die Joker, um ein Vial voll zu bekommen und werden nun unsere ursprünglichen Termine absagen. Hurra, hätten wir das Boostern also auch erledigt! Im Anschluss standen wir noch ein wenig schwatzend vor der Tür und tauschten uns über Kindererziehung aus: Hurra, auch dort kommt an, dass LM gerne mal, vor allem morgens, aufdreht und Wutanfälle produzieren kann, die nicht ohne sind. Schön war es, mitzubekommen, dass wir nicht bewertet wurden. Sondern, dass dort (nach drei eigenen großgezogenen Kindern) einfach die These vertreten wird „tja, jedes Kind ist anders, und Erziehung macht eben nur ca. 30 % aus, und alles andere ist Gene und weiß der Geier was“, das ganze garniert mit Horrorgeschichten der eigenen erwachsenen Kinder. Das tat gut.

Zurück: mehr Tee, Maus, ein kurzes Ruhen auf dem Bett. Dann korrigierte U mit LF ihr gestern geschriebenes Märchen (sehr schön übrigens, auch bei der Rechtschreibung ging es – heute – etwas besser). Ein kleiner Gang an der frischen Luft, mal wieder natürlich wieder garniert mit viel Gemotze vorher und fröhlichem Spiel der beiden dabei, danach etwas Lateinvokabeln üben – vor Weihnachten knubbelt es sich nochmal mit u.a. einem Vokabeltest morgen und einer Lateinarbeit nächste Woche. Zwischendurch mal wieder ein Kräftemessen mit LM, das mich so ausgelaugt zurückließ, dass ich die Abendessenspläne umdisponierte und auf Flammkuchen mit Salat umschwenkte, weil schneller zuzubereiten. Zu viele nervige Gespräche heute, die alle von den Kinderseite den Satz „mach ich gleich…“ beinhalteten, dass mir irgendwann auch die Lust auf schönes Programm fehlte. Immerhin ist – natürlich mal wieder – die Botschaft bei LM angekommen, dass es hilfreich wäre, etwas weniger brachial vorzugehen. Und dass es auch schön wäre, wenn LF nicht immer alles vor sich herschieben würde, weil wir dann mehr Zeit für das Schöne im Leben hätten. So wurde es heute nämlich nur gefühlt die zwei Partien Jenga am Abend, bei denen LM mit ihren sechs Jahren spielte wie eine ganz Große und wirklich, wirklich nur aus Pech verlor.

Was dennoch schön war heute: besagte 2 Partien Jenga. Zu sehen, wie die Kinder dann doch ganz verantwortungsbewusst ihre Stiefel putzten und nach einer langen Diskussion „mit Stückchen drin oder ohne?“ dem Nikolaus O-Saft und Plätzchenteller hinstellten. Zu sehen, dass sogar bei LF irgendwann „aedificium“ hielt, und dass sie mit sich zufrieden war.

Morgen ist ein neuer Tag. Heute habe ich viel an den Buchtitel „Wackeln die Zähne, wackelt die Seele“ gedacht. Wenn da was dran ist, ist LM mit ihren fünf Wackelzähnen grad ordentlich beschäftigt.

Frau Brüllen fragt an jedem 5. des Monats dankenswerterweise und heute nun schon zum 21. Mal in der Corona-Edition: WasMachstDuEigentlichDenGanzenTag? Alle Hintergründe und die weiteren Teilnehmer finden sich hier: #WMDEDGT?

Zuviel Kommunikation

Ca. 6.049.950 Infizierte (+74.250), ca. 4.980.000 Genesene, ca. 102.570 Tote. Bei uns: ca. 620 Infizierte, 7T-Inzidenz 239,4 (5-14: 616,4).

Oha, da hatte ich eine spannende Erkenntnis beim Copy&Paste obiger RKI-Zahlen: Wir haben fast eine Million aktive Infizierte in Deutschland. Makaber dabei: Mein erster Gedanke war: „Oha, wir haben eine Million aktive Infizierte in Deutschland!“. Dann wurde mir aber klar: Wir müssen ja nicht nur die Genesenen von den Infizierten abziehen, um die gerade Infizierten zu bestimmen, sondern auch die Toten. Irgendwie fühlt es sich diese Erkenntnis seltsam an. Eine Erleichterung mag sich bei „Na, dann sind ja nicht ganz eine Million aktiv infiziert.“ aber irgendwie nicht einstellen. Ich glaub, ich mag auch nicht ausrechnen, wieviel Prozent der Bevölkerung gerade krank sind und stoppe einfach bei „wir haben etwas über 83 Millionen Einwohner“.

Immerhin bin ich jetzt schon beim Thema: wir haben jetzt auch Erfahrung mit positiven Pooltests. Das Problem, stellt sich dabei heraus, ist gar nicht der Umgang mit allem, was technisch so mit den ToDo’s nach einem positiven Pooltest zusammen hängen, sondern vielmehr die Kommunikation (und eng damit verknüpft, der Mangel an eigenem Denkvermögen einiger). Frei nach Homer Simpson, den U gern zu Problemen zwischen Männern und Frauen zitiert: „Das Problem in der Elternkommunikation ist die Kommunikation. Das Zuviel an Kommunikation.“ Ich bin gestern und vorgestern nämlich einmal wieder meinem Erzfeind WhatsAppgruppe in seiner unschönsten Form begegnet.

Eigentlich war die Vorgehensweise nach dem positiven Grundschulklassen-Pooltest ganz einfach: Es kommt eine persönliche Whatsapp von der Lehrerin, die in die Klassengruppe einzustellen ist, und in der steht, dass alle Kinder bis neun Uhr den zu Hause befindlichen Abstrich anfertigen und zur Schule bringen müssen, damit die nachfolgenden Einzel-PCR-Tests zur Ermittlung des mindestens einen positiven Kindes ausgeführt werden können. Im Nachgang kamen noch weitere Infos zur Schule (wann die Kinder wieder in die Schule gehen können, dass alle automatisch von der OGS abgemeldet sind, wer zwischenzeitlich welche Aufgaben zu Hause zu erledigen hat, etc.) – insgesamt neun Nachrichten. In der Gruppe summierte sich die allgemeine Korrespondenz, ich habe mir den „Spaß“ gemacht und es einmal gezählt, auf 108 Nachrichten auf. Das macht also: 99 weitestgehend unnötige Nachrichten an alle 30 Gruppenteilnehmer (nein, die Klassenstärke ist geringer als das, einige Eltern sind doppelt vertreten) zu den Themen:

  • Allgemeine Betroffenheit
  • Wo bekomme ich einen Selbsttest her, wenn meiner zu Schuljahresanfang ausgeteilter futsch ist? (Antworten u.a.: aus dem Supermarkt, an der Teststation,… – alles nicht zutreffend…)
  • Wie beschrifte ich das Teströhrchen? (Irgendwann postete ich Fotos der dem Testkit beiliegenden, an sich gut verständlichen Anleitung, trotzdem kam wohl doch nicht an, dass die Daten der jeweiligen Kinder unter Nutzung des QR-Codes elektronisch an das Labor zu übermitteln sind, und dass die Zuordnung Probe <-> Kind mit einem auf die Probe aufzuklebenden Barcode erfolgt. Es gab diverse, die insistierten, das ebenfalls vorhandene Namensschild müsse ebenfalls beschriftet werde. Leider sogar die von einer Mutter angerufene -!!!- Schule -?!?. Seitdem frage ich mich, was geschieht, wenn alle ca. 200 Eltern zur Klärung jeder Frage in der Schule anrufen. Wobei – vermutlich tun sie genau das, und das schon immer.)
  • Nach dem abgegebenen Test: Wie lange müssen die Kinder jetzt zu Hause bleiben? (Abwarten und Tee trinken, erst mal müssen die Ergebnisse kommen.)
  • Halbwissen zum Thema „Es gibt auch falsch positive PCR-Pooltests“ (Okaaaay…?)
  • Ab halb sechs: Hat jemand schon ein Ergebnis („Nein.“ – „Nein.“ – „Nein.“ – „Wir auch nicht.“ Ich liebe es….)
  • Bekommt die Schule auch ein Ergebnis? (Okay, die Frage lasse ich als sinnvoll gelten.)
  • Wie komme ich an das Ergebnis meines Kindes? (Siehe oben, deswegen ja die Registrierung, ich dachte, das hätte mittlerweile klar sein sollen.)
  • Ab 4:32 des Folgetages trudelten dann wohl die jeweiligen Ergebnisse an (und die meisten schliefen zum Glück…), so dass sich die weiteren Fragen ab sechs Uhr früh konzentrierten auf: Dürfen alle negativ getesteten Kinder heute in Schule? (Natürlich nein, die Sitznachbarn müssen ja höchstwahrscheinlich in Quarantäne. Mit einem kleinen Aufreger bei mir, als es noch keine offizielle Info der Schule gab und jemand offiziell anmutend in die Gruppe schrieb „alle negativ getesteten Kinder dürften jetzt kommen“.)
  • Mehr geäußerte Betroffenheit zusammen mit Genesungswünsche für den positiv getesteten. (Die armen Quarantänekinder wurden nicht bedacht.)
  • Heute gab es dann noch Nachfolgekommunikation der Art: „Guten Morgen zusammen, ist noch jemand aus der Klasse als Kontaktperson in Quarantäne? Habt ihr schon einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen?“, und als daraufhin jemand wirklich mit „Nein. Und Nein.“ antwortete, hätte ich zu gerne laut amüsiert aufgelacht, war aber mal wieder kurz davor, meine Fingerknöchel frustriert anzunagen. Immerhin fielen die anderen Eltern der nicht in Quarantäne befindlichen Kinder nicht in einen vielstimmigen „Nein. Nein.“-Chor ein. Und die Betroffene erkannte irgendwann, das muss man vermutlich positiv werten, auch wenn es mir schwer fällt, dass ihre Antwort nicht so schlau gewesen war, und löschte sie wieder.

Ach, ich bin für diese Art der Kommunikation nicht geschaffen. Oder zu alt. Oder zu empathielos. Oder zu verkopft. Egal, was der Grund ist: sie macht mich fertig. Vielleicht wird ja irgendwann einmal mein Traum wahr, und die Grundschulen in Deutschland kommunizieren direkt mit den Eltern ihrer Schüler, anstatt den Umweg über Whatsapp-Gruppen, die von den Elternvertretern betreut werden und in denen kein Lehrer dabei ist, zu wählen. Immerhin läuft genau dies, wenn auch etwas umständlich, an LFs weiterführenden Schule an.

Zu den Good News, die man sich ja immer vor Augen führen muss: LM scheint um einen Platz Sitzabstand von einer Quarantäne verschont geblieben zu sein. Es gab nicht in der Gruppe, sondern über eine DIREKTE Nachricht die Anfrage, ob denn sichergestellt sei, dass die zurückkehrenden Kinder ein neues PCR-Testkit mitbekämen (die Antwort war beruhigenderweise „hat die Lehrerin schon ausgeteilt“). Und die Stimmung zu Hause war gut.

Und da LF auf Rückfrage bestätigt bekam, dass sie in die Schule zu kommen habe, und die Quarantäne sich nicht auf sie als Geschwisterkind erstrecken würde, drehten sie und ich abends nach einem Tag, an dem wir alle positiv im Home Office geblieben waren, noch ein paar Runden auf der Eisbahn, die uns beiden sehr, sehr gut taten.