Nutze ich doch mal den heutigen Abend, um zur Abwechslung mal wieder zu bloggen.
Die Vorweihnachtszeit war ja recht trubelig, mit Jahresabschluss, drölfzig Klassenarbeiten bei LF mit entsprechender Lernunterstützung bei uns, einem Kindergeburtstag, einem fetten Infekt bei LF und einem bei U, wobei ersterer dazu führte, dass sie eine Arbeit nachschreiben musste und eine nicht mehr nachschreibbar wurde…. Da ging so einiges bei unter, LM zum Beispiel, aber jetzt geht es wieder.
Und irgendwann war dann ja zum Glück der 23., und ich frühstückte gemütlich mit einer Freundin und arbeitete erst DANACH den letzten Rest vor meinen Ferien ab, und währenddessen wunderten sich die Kinder über die ganze Freizeit und wussten vor lauter Zeit nichts mit sich anzufangen, und dann war Heiligabend, und obwohl ich bekennender Weihnachtsmuffel bin (und dennoch aber zusammen mit U den Kindern ein schönes Fest bereiten kann), waren die dann folgenden zwei Tage in der Kernfamilie mit Weißwurstfrühstück, gemütlichem Herumprösseln, der obligatorischen Badewanne für alle (irgendwann muss ja auf wundersame Art und Weise das Wohnzimmer abgeschlossen werden, ohne dass es jemand unter 13 mitbekommt), Kirche, Bescherung und Käsefondue an Heiligabend und einem ganz, ganz faulen ersten Weihnachtsfeiertag mit Dauerregen, Lesen auf der Couch für Erwachsene und Playmobilspielen für Kinder, gefolgt von Wiener Schnitzel und dem Film „Wir sind alle keine Engel“ wirklich, wirklich schön. Die Besuche bei der erweiterten Familie waren mal wieder so, wie zu erwarten (deswegen bin ich ja auch o.g. Weihnachtsmuffel geworden), aber auch das geht ja vorbei. Nachher muss ich dann aber erst mal durchatmen und wieder zu mir finden, und überhaupt ist dann ja auch wieder aufzuräumen und Wäsche zu waschen, und vor allem abzunehmen, denn obwohl ich Naturwissenschaftlerin bin, lasse ich irgendwie nicht gerne über den Jahreswechsel Wäsche auf der Leine hängen – und das, obwohl ich das Wort „Rauhnächte“ bewusst erst das erste Mal im letzten Dezember gelesen habe. Und Hunger haben plötzlich auch alle wieder, auch die, die Weihnachten noch gesagt haben, sie essen nie wieder etwas. Silvester verbrachten wir bei Freunden in Mainz, das war auch sehr schön, aber irgendwie auch nicht zu Hause, und eigentlich wäre das nach dem ganzen Trubel zuvor auch ganz schön gewesen. Aber dann hätte ich ja die Freunde auch nicht gesehen, und unsere Töchter ihre nicht, und das wäre auch nicht gut gewesen. Also war es wohl doch ab dem 28. alles wieder genau, wie es hätte sein müssen, und auch ich komme mit der ganzen Freizeit nicht klar. Wie die Kinder also, nur, dass ich nicht weine, weil ich mich nicht zwischen Playmobil spielen und auf den Weihnachtsmarkt gehen entscheiden kann.
Und seit Montag entschleunigen wir hier – mit gar nichts machen am Montag, und wenig an den Folgetagen, außer herum zu prösseln, und Rollschuhbahn auf Zollverein am Dienstag, und Reiten für mich abends (und das war eine von den Reitstunden, wegen denen man überhaupt reitet, und es hat alles geklappt und war ganz wunderbar, und ich hoffe, ich vergesse nicht wieder, wie es sich anfühlt, wenn man aus dem Trab perfekt zum Halten durchpariert), und gestern Passfotos anfertigen lassen und Kino für die Kinder, und zwar „Der gestiefelte Kater“, der zweite Teil.
Und das war jetzt nur eine schrecklich lange Einleitung, um vor allem mir selber zu erklären, warum ich so lange nicht aufgeschrieben habe, was ich getan habe, obwohl es mir ja eigentlich gut tut. Nur halt eben nicht, wenn ich erst zu viel um die Ohren habe, dann übermenscht bin und dann erst mal gar nicht mehr kommunizieren möchte, nicht mal primär für ich selbst.
Jetzt aber zu heute: Ein unspektakulärer Ferientag – nur U arbeitete ein wenig aus dem Home Office. Aufstehen gegen halb neun, frühstücken, Essenspläne machen und Einkaufszettel schreiben, Kinder einsammeln, und dann brachen wir passend auf, um unseren Termin im Bürgerbüro wahrzunehmen – Pässe für mich und LF waren zu beantragen. Erstaunlicherweise mussten wir trotz online vereinbartem Termin mitteilen, dass wir da sind – sonst wären wir nicht aufgerufen worden. Na, ich bekam es ja noch rechtzeitig mit, und dann ging es auch alles sehr fix, und ich hatte auch wirklich alle Unterlagen dafür dabei. Im Anschluss schlenderten die Kinder und ich durch die Stadt und machten Besorgungen – zur Apotheke, zum Drogeriemarkt (die Kinder ließen es richtig krachen und suchten sich ein neues Duschgel aus, über dessen Finanzierung durch mich sie sich ernsthaft freuten), dann holten wir uns zwei Lahmacun, und nach der Besorgung für rote Bete für’s Abendessen ging es in die umgebaute Stadtbibliothek, die von den Kindern für schön befunden wurde. Zufriedenes Bücheraussuchen bei den Kindern, und Zufriedenheit bei mir – ich hatte zuvor noch die Einkäufe zum Wagen gebracht und war dort zwei Minuten vor Ablauf meines Parkscheins angekommen. Genau wie die Damen vom Ordnungsamt, die genau dann begonnen, ihre Tätigkeit aufzunehmen. Vor der Bibliothek stehend hatte ich noch kurz gedacht, parkscheintechnisch Fünfe gerade sein zu lassen und auf Risiko zu gehen, aber in dem Moment und danach war ich sehr froh über meinen Entschluss, lieber doch nach dem Rechten zu sehen, gewesen!
Wieder zu Hause, kochte ich Bortschtsch, und als ich fertig war, galt es auch schon, LF zum Reiten zu fahren. Während ihrer Stunde ein Spaziergang mit einer Freundin (gemeinsame Sorgen über eine Dritte, von der wir eine Woche ganz untypisch nichts gehört hatten – später im Laufe des Tages dann dank Umtriebigkeit der Freundin weitere Erkenntnisse: stationäre Aufnahme nach einem zum Glück wohl nur leichten Schlaganfall, meine Güte, sind wir schon in dem Alter? Ich habe nicht einmal eine 5 vorne! Seitdem natürlich heftiges Daumendrücken…) und im Nachgang eine kurzfristige Beschlussfassung, abends noch in die Reitstunde zu gehen (verkauft vor mir selbst als „sonst wird das arme Pferd ja heute gar nicht bewegt!“ und verbunden mit schnellem Nachhauseflitzen, um meine Reitsachen zu holen, während LF so lieb war, mir das Pferd, das es sich retrospektiv betrachtet heute auch mal in der Box hätte gut gehen lassen, es war ja schon an der frischen Luft gewesen heute, putzte). Aber vielleicht habe ich heute ja dazu gelernt – und zwar, dass nach einer wunderbaren Stunde am Dienstag am Donnerstag nie eine wunderbare Reitstunde folgt, vor allem nicht, wenn man sich hauptsächlich um jemand nicht erreichbares sorgt und dann noch abhetzt, um seine Reitsachen zu holen. Ganz nett war es trotzdem, so bald wieder zu reiten. Die zu Hause wartende Borschtsch war dann abends auch ganz lecker – nur die anderen sahen dies wohl nicht so. Na, mir soll es recht sein – in der nächsten Woche beginnt das Arbeitsleben ja wieder, da braucht man auch Vorgekochtes.
Abends probierten wir dann zu viert mit „Cabo“ ein neues Spiel aus, das durchaus Spaßpotential hat. Und LM schlägt sich dabei mit nicht mal acht Jahren wirklich gut!
Was alle anderen heute so getan haben, kann man bei Frau Brüllen nachlesen, die heute auch noch Urlaub hatte.