Wieder zurück im Alltag

Die Zeit rast schon wieder: Den 75. Geburtstag bei uns haben wir gut hinter uns gebracht, und die Führung auf Zollverein war bei gutem Wetter auch sehr schön. Beide Quiches kamen sehr gut an – auch wenn ich bei der Ziegenfrischkäsequiche die Zwiebeln noch etwas feiner schneiden und mehr hätte karamellisieren können. Und der Evergreen Birne-Roquefort wird ja immer gern genommen….

Montag begann dann wieder der Alltag. Ab jetzt also wieder früh aufstehen, Kinder spätesten um halb acht aus dem Haus haben und dann wieder Aktenarbeit. Es ging aber. LM, unser kleines Nörgelinchen, kam auch überraschend gut aus den Federn. Da der Überraschungsgast des 75. Geburtstags mein aus den USA angereister Bruder war, der auch bei uns nächtigte, blieb ich am Montag noch im Home Office, um mit ihm im Laufe des Vormittags noch während eines freien Stündchens mit ihm zu quatschen und ihn dann zu verabschieden. Nachmittags war erfreulicherweise ganz gutes Wetter, so dass ich erfreulicherweise auch noch ein bisschen zum Unkrautzupfen kam – und ein Stück Erdbeer-Rhabarber-Torte vom Vortag mit einer Freundin bei einem Kaffee vernichten konnte.

Dienstag eine sehr schöne Reitstunde – die Pferde waren zwar tags zuvor geimpft worden, aber wir hatten nur zu dritt und machten viel Stangenarbeit im Schritt und ein wenig im Trab. Zu Ende der Stunde sprangen wir aber sogar – natürlich mangels echtem Können nur über kleine Cavalettis, aber sie fühlten sich ganz groß an.

Donnerstag dann Elternsprechtag bei LF – viel positives Feedback, aber auch ein paar hilfreiche Infos, die beim Lösen von Problemen helfen werden. Und unkonventionelle Unterstützung von der Englischlehrerin, die ich aber ja schon vor einem halben Jahr bei unserem ersten Aufeinandertreffen toll fand. Hoffen wir, dass ihr und mein Wunsch in Erfüllung geht und sie der Klasse auch im nächsten Jahr erhalten bleibt.

U werkelt dies Wochenende wieder fleißig im Garten und das Gewächshausfundament steht jetzt. Wegen Regenwetter fuhren wir weiterhin gestern spontan zu Ikea um LFs potentielle neue Betten in Augenschein zu nehmen. Ein Kauf war eigentlich noch gar nicht geplant, aber da die Entscheidung überraschend schnell fiel, tappten wir wie so in Ikea-Anfänger in die Falle „ach, wir nehmen das Bett jetzt einfach schon mal mit, wird schon ins Auto passen“ und puzzelten dann heftigst um kurz nach acht auf dem Parkplatz herum, mit dem Ergebnis, dass U nicht ganz StVO-konform zurückfuhr. Zum Glück war die Rückfahrt nicht allzu lang und wir kamen gut heim.

Jetzt ist U gerade auf einer Fotoführung auf Zollverein und LM auf einem Kindergeburtstag bei einem Erlebnisbauernhof der evangelische Kirche in unserer Stadt. Zuerst wollte sie gar nicht gehen (Begründung „Ich weiß ja gar nicht, wo das ist“!), aber als ich mit Engelszungen auf sie eingeredet hatte, ausgemalt hatte, wie traurig ihre Freundin wäre und darauf hingewiesen hatte, dass sie dort schon einige Male gewesen sei und es immer toll fand (natürlich, ohne erfolgreich irgendwelche Erinnerungen wachzurufen) ließ sie sich dann zum Glück doch irgendwann überzeugen. Und als wir dann endlich da waren, trat natürlich gleich wieder der Klassiker auf: „Ach, hier sind wir – cool!“.

Wenn LF gleich ihre Matheaufgaben fertig hat, werden wir folgen – und danach sehen, was der Sonntag noch so bringt. Vermutlich einen Bettaufbau, Tacos, und hoffentlich eine gemütliche Teepause irgendwann.

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Kurzvorschluss-Bilanz

Das mit den Osterferien hätte irgendwie runder laufen können – und das Highlight waren eindeutig die ersten vier Tage, als LF und ich in London waren. Mittwoch der Vorosterwoche und Gründonnerstag standen ganz klar im Zeichen von liegengebliebenen Haushaltstätigkeiten und Ostervorbereitungen, während U noch arbeitete. 4 Tage Gleitzeit, um mal endlich dss Überstundenkonto ansatzweise auszugleichen.

Am sehr verregneten Karfreitag nahmen LF, LM und ich dann beim Arbeitsdienst am Stall teil und schnitten zwei Stunden lang im Nieselregen Brombeerranken und sammelten Aststücke ein, bis sich der Regen so einsuppte, dass die Aktion abgeblasen wurde und zum traditionellen Fischessen übergegangen wurde (mit übrigens sehr leckerem Heringsstipp und in netter Gesellschaft mit der Reitfreundin). So durchfroren wie wir waren, freuten wir drei uns dennoch sehr über die warme Badewanne danach.

Samstag dann war U fleißig in Sachen Gewächshausfundament im Garten (große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus!), und so war ich mit Voltifahrdienst, Einkaufen und mehr Ostervorbereitungen gut ausgelastet.

Sonntag gemütliches Ostereiersuchen im Garten (das erste Mal, dass LF und LM erst gemütlich frühstücken wollten, das war auch mal eine angenehme Überraschung!) und nachmittags ein schöner Spaziergang mit Buschwindröschen. Abends leckere Lammhackbällchen in Joghurtsauce mit Möhrensalat und Bulgur. Kein Osterfeuer, weil Veto von mir. Eine Halde besteigen, um mit über 1000 Leuten einem Osterfeuer zuzusehen? Brrr… Zum Glück waren die Kinder auf meiner Seite.

Montag war nicht viel – das Wetter war nicht wirklich einladend, nur U werkelte leise ein wenig im Garten, während ich das Familiencatering übernahm und realisierte, dass ich U insgesamt weniger als erwartet bei Fundamentarbeiten unterstützen kann. Irgendwie fühlte ich mich da auch schon schlapp und nölig, schob es aber auf den gestiegenen Care-Anteil während der Ferientage (wenn auch Ostern ohne Großeltern, die auch noch bespaßt werden wollten) und darauf, dass der meiste Teil der Care-Arbeit bei mir liegt, weil U für uns im Garten werkelt (trotz großer Dankbarkeit ehrlicherweise leichte Rebellion bei mir – nehme ich für sowas Urlaub?!?). Dabei entstand dann irgendwie die Idee, doch einfach parallel zu Us Gartenarbeiten LFs Zimmer zu streichen. Darauf wartet sie ja auch schon lange. Abends dann endlich die Erkenntnis: Ich bin nölig, weil ich krank werde! Nachts mit Halsschmerzen wachgelegen, gegen die interessanterweise auch keine Ibuprofen wirkte. Hurra! Den Urlaub in Ferienwoche 2 krank beginnen….

Als ich nach einer ziemlich miesen Nacht Dienstag früh realisierte, dass ich alles andere als fit bin, sagte ich a) die Reitstunde abends ab, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte und rief b) dann konsequenterweise (wer nicht reiten kann, ist krank!) beim Arzt an, der mich krank schrieb. So bekomme ich meinen Urlaub immerhin zurück. Den Tag verbrachte ich auch wirklich großteils im Bett oder auf der Couch, genau wie den ganzen Mittwoch, wenn die Kinder es zuließen und gerade keiner Hunger hatte.

Donnerstag fing es dann langsam an, bergauf zu gehen. Trotzdem ging noch vieles im Schneckentempo. Immerhin fuhr ich LF zum Reiten, die bei der tollen Vertetungslehrerin, die ich Dienstag verpasst habe, eine sehr schöne Stunde hatte und spätestens jetzt wirklich wieder viel Selbstvertrauen hat. Danach noch etwas Angrasen in der Sonne – das tat der Seele gut.

Gestern dann endlich das, worauf LF schon seit letztem Somner wartete: Ihr Zimmer war leer geräumt, U hatte uns z.T. wg. Nieselregen unterstützt – wir strichen, und zwar LF und ich drei Wände (und U später die Decke) weiß, die 4. Wand karibikblau, und dann war sputen angesagt: die Kinder und ich hatten Karten für die Zauberflöte in Duisburg. Eine wunderbare Inszenierung!! LM beschrieb es am Besten: „Mama, ist die Oper jetzt schon vorbei?“ – „Ja.“ – „Oh, wie schade!“. Meine Güte, sie ist sieben – und wurde im Vorfeld wg. Streichen und krank echt schlecht von LF und mir vorbereitet! Aber sie fand es wohl wirklich ganz toll. Wie schön!

Und heute? Ist Samstag. Volti- und Einkaufstag. Wir haben viel aufgeräumt, U hat Fußleisten im neu gestrichenen Zimmer angebracht, und ich habe schon mal eine Rhabarber-Erdbeer-Torte für morgen vorbereitet. Morgen steht nämlich ein 75. Geburtstag inkl. Kuchen und Essen bei uns an. Wie dies geschehen konnte, und dann auch noch unter der Prämisse, mir weniger Arbeit zu machen, ist mir ein Rätsel. Mit Führung auf Zollverein! Und Übernachtungsbesuch durch einen Gast bei uns. Ich werde berichten.

Pfff. Montag geht die Arbeit wieder los. Ich glaube, ich brauche Urlaub. 🤪

 

Hausarbeit, Übernachtungsbesuch und #WMDEDGT

Müde gewesen heute – kein Wunder, LF und ich ich haben ja auch in den letzten Tagen viel in London erlebt. Toll war es dort!

Und so schliefen drei von uns heute alle gemütlich aus (LF besonders lange: wie sich später zeigte, hatte sie nächtens ihr Tablet wohl nicht aus der Hand legen können und wir Eltern müssen nun wohl wieder daran arbeiten, es nach dem täglichen Deputat aus dem Weg zu schaffen) und dann räumte ich auf, wusch Wäsche, kaufte ein und kochte Bolognese. Was man halt so tut, wenn man nach dem ganzen Spaß, über den ich noch berichten muss, wieder zu Hause ist. Immerhin ging für den heutigen Tag kein Urlaubstag drauf, sondern ich konnte mit ihm die Unmengen an Überstunden ausgleichen, die in der letzten Zeit angefallen sind. Und zum Glück gab es auch etwas Zeit, den gestern angefangenen Schmöker (Das Tor zur Welt von Miriam Georg, endlich mal wieder ein wirklich fesselnder und nicht zu schnörkelig geschriebener historischer Roman!) zu lesen und dabei einen Becher vom guten gestern früh noch erworbenen Fortnum & Mason-Tee zu trinken. Einen weiteren Becher Tee gab es draußen in der Sonne auf der Terrasse – es war aber noch mächtig kalt. Aber die Sonne tat sooo gut!

Nachmittags bekamen beide Kinder Besuch, der auch über Nacht bleiben sollte, Unmengen an Nudeln vertilgte und auf dem Trampolin hüpfte, während ich meine angezogenen Tomaten pikierte. Vermutlich habe ich sie dabei wieder alle durcheinander gebracht und Fleischtomaten zu Pflaumentomaten sortiert und umgekehrt. Immerhin erkennt ich meine vier gekeimten Gurken. Und die gelben Kirschtomaten sind erst morgen dran!

Das Abendessen war mit vier Kindern, die am Tisch kicherten und mit denen wir zusammen 900 g Nudeln und einen Salatkopf wegfutterten, im wahrsten Sinn der Worte angenehm trubelig. Die beiden Großen hüpften draußen dann noch lange, während sich die Kleinen bettfertig machten und danach noch eine Folge Pippi Langstrumpf schauen durften. Zähneputzen, ein Gute-Nacht-Lied, und dann noch eine längere Diskussion über den lieben Gott, wo man hingeht, wenn man denn stirbt, wie alt man so wird, und ob es Schutzengel gibt. Puh, gefährlich das Thema, um diese Uhrzeit, speziell, wenn der Übernachtungsgast das erste Mal im Haus ist. Es kam wie es kommen musste – plötzlich klopfte die Sehnsucht nach der Mama an der Tür, und es war schwer, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben. Mit Hilfe einer Einschlaf-CD versuchte ich, die Situation zu retten, aber das klappt wohl nicht so ganz. Knapp zwanzig Minuten später hatte ich das kleine Gastkind unten bei mir auf der Couch, das meinte, es habe bis dahin eigentlich auch nur bei der Oma geschlafen. Zum Glück half es aber, ein wenig zu kuscheln, sich dafür zu entschuldigen, dass man die Tricks der Oma eben einfach nicht drauf habe, und Vorfreude auf das gemeinschaftliche Frühstück zu erzeugen („Hey, wir haben die leckeren Osterhasen, die du gebacken und mitgebracht hast, noch gar nicht essen können! Da haben wir uns doch so drauf gefreut, und wenn du gehst, klappt das doch gar nicht mehr!“). Zumindest war oben dann irgendwann Stille.

Und jetzt werde ich mich auch mal so langsam ins Bett begeben.

Was alle anderen heute so gemacht haben, kann man heute zum zehnten Jahrestag von #WMDEDGT bei Frau Brüllen nachlesen.

Wochenstart mit mehr Wärme

Ein spontaner Tag im Home Office – LF hustete und schniefte gestern so martialisch, dass ich befand, dass sie den albernsten Schultag der Woche, nämlich den mit 3 (!!) Stunden Sport, einer Stunde Latein, 2 Stunden Informatik und einer Stunde Musik, nicht wirklich mitmachen müsse. Sie fand es natürlich superdoof und motzte „Mama, wann soll ich mich denn dann diese Woche austoben? Ich verpasse 3 Stunden Badminton!“. Sogar U stellte sich nicht auf meine Seite, intervenierte aber auch nicht. Gut so.

Nachts hörte ich LF husten. Und morgens schniefen und husten. Und nachdem sie länger geschlafen und ich sie mit einem Becher Milch mit Honig geweckt hatte, war sie mir zum Glück nicht mehr gar so böse. Und dann hörte ich sie husten, während sie an Deutsch- und Matheaufgaben saß und fand eigentlich, ganz richtig entschieden zu haben. Weil ich aber keinen weiteren Streit riskieren wollte, wärmte ich das Thema vom Vorabend nicht wieder auf. Reicht ja, dass ich weiß, dass ich Recht hatte. So machen wir heute beide einen Tag Home Office und sie Dienstag wieder ganz fit.

Was schön war: sie sollte erst einen Hut malen und ihn dann beschreiben. Weil die Sprache doch im ersten Anlauf etwas hölzern war, schnappten wir uns willkürlich einen historischen Roman und lasen eine Beschreibung eines Marktes auf einer zufällig ausgewählten Seite. LF gab zu, die beschriebenen Melonen wirklich vor Augen gehabt zu haben! Und dann schnappten wir uns das Schloss von Kafka, schlugen auch eine willkürlich gewählte Seite auf und entdeckten dort eine ganz andere Sprache. Und dann griffen wir den ersten Band von Harry Potter und suchten uns die Beschreibung des Sorting Hats heraus. Und dann fiel es LF auch gleich viel einfacher, ihren eigenen Hut zu beschreiben. Und Spaß hatte sie auch dabei!

LM hatte auch etwas in Deutsch heute gelernt, was ihr Freude machte: was nämlich Adjektive sind. Sie schlug vor, dass wir „ich sehe was, was du nicht siehst“ mit vielen Adjektiven spielen sollten. Was für eine schöne Idee! Auch, wenn sie mich fett geschlagen hat: erst lernt sie das Wort „zylindrisch“ kennen, dann baut sie es in ein Rätsel für mich ein („Was ist weiß und rot und zylindrisch?“), und dann lacht sie sich scheckig, weil ich den direkt vor mir stehenden Teebecher (muss ich hier jetzt schreiben „selbst gekauft?“) übersehe.

Trotzdem war natürlich nicht alles harmonisch. Aus LMs Sicht war der Tag ohnehin schon heute früh im Eimer, da ja Schwimmkurs war (sorry, Bronze muss schon sein, wenn man mal ans Meer möchte oder irgendwann allein ins Freibad). Ihre erste Frage beim Heimkommen aus der OGS war sogar „Fällt Schwimmen aus?“. Und Kämmen NACH dem Schwimmen ist natürlich auch ein sehr heikles Thema. Auch LF war teilweise auf Krawall – wie, Zimmeraufräumen? Schreibtischfreiräumen? Wie jetzt, abends wirklich den gepackten Schultornister auch heruntertragen? Zum Glück musste ich keinen zum Abdampfen an die frische Luft stellen (wo es aber zum Glück mal halbwegs warm gewesen wäre) und schaffte es, diesen Konflikten etwas ironisch zu begegnen. Schon schlimm, so drei Besserwisser auf einem Haufen. U war zum Glück noch unterwegs, sonst wären wir vier gewesen.

Projekt „mehr Gelassenheit“ gescheitert

Heute bin ich daran gescheitert, Dinge amüsiert zu betrachtet. Manchmal klappt es einfach nicht. Meine Anekdote mit einem IT-Problem auf der Arbeit, bei dieser Thematik hakelt es ja manchmal etwas:

Unsere Laptops sollten bislang, wenn sie über Nacht im Büro verblieben, in einer Dockingstation angeschlossen auf den Tischen verbleiben. Im November jedoch zog ich aus meiner Dockingstation nicht nur den Schlüssel, sondern gleich den ganzen Schließzylinder heraus. Der dafür Zuständige in meiner Abteilung sagte daraufhin „ist defekt, es muss eine neue Dockingstation bestellt werden“. Dies geschah auch. Es wurde Dezember. Lieferzeiten und so.

Kurz vor Weihnachten ein Päckchen: Meine Dockingstation! Ein neueres Modell, aber im Prinzip dieselben Funktionen. Im Jahresabschluss leider nur gar keine Zeit für den Aufbau. Dann Urlaub über die Feiertage. Schließlich kam die neue Kollegin, die ja sehr viel Betreuungsbedarf hat, und so kam ich nicht zum Anschluss. Ich weiß ja schon, das sowas mal etwas Zeit brauchen kann, und hätte deswegen gerne etwas Puffer gehabt.

Gestern dann war ich zu meiner eigenen Überraschung sehr früh im Büro. Dazu lagen keine supereiligen Fristen an, und auch keine Termine. Also der ideale Tag für rein wenig Umstöpseln. Also nahm ich das Projekt „neue Dockingstation“ in Angriff. Die erste Überraschung: deutlich weniger USB-Steckplätze. Die zweite: Nach Anschluss aller Kabel und Ausweichen mit den weniger wichtigen USB-Anschlüssen an meine beiden Monitore musste ich feststellen, dass mein rechter Monitor nur mit einem Viertel der gewünschten Auflösung lief. Sehr suboptimal.

Also Troubleshooting mit einem Kollegen vor Ort. Vielleicht könnten zwei Displayport-Kabel Abhilfe schaffen? Die alten würden vielleicht nun nicht mehr ihre Funktion erfüllen. Also auf zum IT-Servicepunkt, Kabel holen. Das Resultat: es tut sich nix.

Alleine kam ich nicht mehr weiter, und echte Menschen kommen ja nicht mehr sofort. Ich hatte die Wahl zwischen telefonischer Hotline und Chat-Bot. Ich entschied mich für den Menschen am Telefon. Dieser schaltete sich auf, ließ sich die Historie erzählen, probierte dies und das und aktualisierte alle Treiber, fügte Geräte neu hinzu, initialisierte die Dockingstation und installierte ganz zum Schluss noch ein Update, mit dem „jetzt aber ganz sicher die Probleme behoben sind“. Dreieinviertel Stunden, nachdem ich das Projekt „neue Dockingstation“ in Angriff genommen hatte, war er auch mit seinem Latein am Ende und meinte, es müsse mal jemand vorbei kommen. Frustriert ging ich essen.

Nach dem Mittagessen die große Überraschung! Jemand hatte mich angerufen und hatte vorbeikommen wollen. Dieser Jemand war auch nach meiner Rückkehr immer noch griffbereit und gewillt, mich kurzfristig aufzusuchen. Mental machte ich mir eine Notiz, dies als äußert positiv abzuspeichern. In der Tat war er in Kürze da, checkte alle Hardware einmal visuell durch, und sah mich dann kritisch an: das Thunderbolt-Kabel dort, das habe ich ja in die ganz falsche Buchse an meinem Laptop gesteckt! Aber das käme bei vielen vor, er werde es niemandem sagen (dass es in der Zusammenfassung der Lösung in meinem Fehlerprotokoll stand, hätte ich wohl ignorieren sollen). Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig parieren und darauf hinweisen, dass dann der Laptophersteller den Anschluss besser hätte kennzeichnen müssen. Immerhin gab er mir recht. Er steckte das Thunderbolt-Kabel um und die Auflösung am Monitor verbesserte sich schlagartig. Dann ging er.

10 Minuten später setzte sich die Auflösung am rechten Monitor wieder spontan auf ein Viertel herab. Ich ging genervt einen Kaffee trinken. Als ich zurückkam, seufzte ich und versuchte, dennoch zu arbeiten. Dann gingen spontan beide Monitore aus. Ich fluchte laut und holte mir meine alte Dockingstation von dem Ort zurück, an dem bei uns ausgemusterte Elektronik bis zur Entsorgung gelagert wird. Und schrieb den Herrn, mit dem ich das Gespräch über den Anschluss des Kabels geführt hatte, an, dass seine Lösung doch nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sei. Er meldete sich umgehen – ob er noch ein Update fahren soll? Dies würde zu „99 %“ helfen…? Dankend verneinte ich, dies habe der Hotline-Kollege ja bereits getan. Eine ausgemusterte alte Dockingstation mit funktionierendem Schloss würde ich aber nehmen. Die hatte er aber leider nicht.

Wie es dazu kam, weiß ich gar nicht mehr so genau, vielleicht war er jetzt ehrgeizig geworden: Plötzlich stand er wieder in meinem Büro und fragte: „Weswegen tauschen Sie die Station denn überhaupt?“ Also erzählte die Geschichte vom defekten Schließzylinder in meiner Hand. „Und wo haben Sie den jetzt?“. Ich erzählte, dass ich diesen vermutlich weggeworfen habe, man habe mir ja mitgeteilt, er sei irreparabel beschädigt. „Oh, das ist aber schade. Ich hätte ihn wieder einsetzen können.“.

Und dann geschah etwas sehr seltsames: Ich war zuerst sehr betrübt, hatte dann aber visuell vor Augen, wie ich mit dem Schließzylinder in der Hand vor dem Mülleimer gestanden hatte und etwas in mir gezögert hatte, ihn fortzuwerfen. Und ich hörte mich sagen „Wissen Sie, ich bin mir zu 90 % sicher, dass ich ihn weggeworfen habe. Aber zu 10 % habe ich auch gezögert. Und wenn ich den 10 % nachgegangen wäre, wäre ich zu diesem Schrank gegangen und hätte ihn genau hier auf diesem Bord abgelegt.“ – und griff auf das Bord in dem Schrank und hatte einen Schließzylinder samt Schlüssel in der Hand. Innerhalb von 10 Sekunden hatte er den Schließzylinder wieder eingebaut und mir versichert, dass der sich jetzt aber nicht mehr lösen würde.

Als er fort war, viereinviertel Stunden nach dem Beginn des Projektes „neue Dockingstation“ dachte ich mir, dass mir dies eigentlich auch egal sei: Schließlich wäre der Laptop in der neuen Dockingstation auch nur per Thunderbolt-Kabel angeschlossen und nicht mit einem Schloss gesichert gewesen. Dies war mir aber erst kurz zuvor aufgefallen.

Sagte ich, dass ich theoretisch nur fünfeinviertel Stunden pro Tag arbeite?

#WMDEDGT, nachträglich

Eine trubelige Zeit, immer noch. Viel zu tun, wie durchgehend seit Anfang Januar. Immerhin beginnt die neue Kollegin, erste Schritte alleine zu erledigen. Ab jetzt geht es bergauf! Auch beim LM scheint es nun in der Schule zu laufen. Das ganze Lernen der ganzen letzten Zeit beginnt sich auszuzahlen. Heute aber wenig Gedanken an Arbeit und Schule – es ist Wochenende.

Schon wieder #WMDEDGT am Sonntag: Ich komme irgendwann zu mir, während LF mir glücklich einen Kuss auf die Stirn drückt – sie fährt ganz spontan mit einer Freundin auf einen historischen Jahrmarkt und wollte sich verabschieden. Ich versorge sie mit etwas Geld und kuschele mich wieder in die Federn. U steht jedoch auf, um sich um seinen Übernachtungsgast zu kümmern. Gestern hatte er Geburtstag und wir hatten seine aus ehemaligen Schulfreunden bestehende Combo zu Salat, Knofibrot, Tomatensuppe und einem Riesenansatz Mousse au Chocolat im Haus. Und es wurde spät! Der mit der weitesten Anreise hat bei uns geschlafen und ist wohl schon auf. Wohlig genieße ich die Wärme und dass ich nicht aufstehen muss, auch wenn ich leider nicht mehr einschlafe.

Gegen elf frühstücken wir gemütlich und ziehen nachher auf die Couch um. U versucht uns, zu etwas Industriekultur nach draußen zu locken. Doch das Wetter ist trüb, findet auch unser Gast. Was ein Glück. Zugige Haldenspaziergänge finde ich speziell im Winter sehr mau, und die Bramme im Nordsternpark finde ich auch eher nichtssagend. Ich froh, dass dieser Kelch an mir vorbeigeht. Wir trinken Tee, ich stricke ein paar Runden. Und dann ergibt sich doch noch ein Haldenspaziergang – der Nachbar ruft zur verspäteten Gratulation an, wir leihen uns seine Hunde, locken damit unsere Kinder und den Gast an die frische Luft und gehen auf die Haus-und-Hof-Halde. Birken statt Bramme. Gefällt mir viel besser.

Direkt nach der Abgabe der Hunde brechen wir wieder auf – wir sind zu faul zum Kochen und haben einen Tisch in der Pizzeria. Drei Pizzen, ein Filetsteak und Tagliatelle mit Rumpsteakstreifen, Aubergine, Rucola und Kirschtomaten werden verspeist. Ich war lange nicht mehr essen und fremdele mit den Preisen auf der Karte. Die Mädels benehmen sich gut, und dass sie auf den letzten Metern mit LFs Handy über einen geteilten Kopfhörer Musik hören, lassen wir mal durchgehen, da sie dabei so strahlen.

Wir lassen den Tag auf der Couch ausklingen und stellen gemeinschaftlich fit, dass eigentlich niemand fit für die nächste Arbeitswoche ist. Und verschwinden aus diesem Grund frühzeitig im Bett.

Allen #WMDEDGT-Teilnehmern von Frau Brüllen wünsche ich einen guten Start in die Woche!

Überraschend kinderfrei

Wie seltsam: Gestern klärte ich mit der Mutter von LMs bester Freundin ab, wie wir unsere Fahrdienste heute organisieren (Kindergeburtstag, zu dem beide gehen) – und, schwups, waren die beiden Kinder zum Übernachten verabredet. Da die beste Freundin gerade ungern irgendwo übernachtet – nicht bei uns. Und dann ging mir auf, dass LF ja auch auf einem Geburtstag eingeladen ist – mit Übernachtung. U und ich haben heute also sturmfreie Bude!

Während U im Baumarkt war, fand ich also plötzlich Zeit für Yoga an einem Nachmittag. Ganz alleine zu Hause. Irre.

Eben sprach ich dann mit dem Lieblingsrestaurant, das wir mit den Kindern nicht besuchen und das auf meine E-mail-Anfrage mich reagiert hat (tststs….). Ja, sie hätten wohl noch einen Tisch frei, aber erst um acht…? Seit wann stört mich das, U werkelt ohnehin heute länger!

Und dann guckten wir eben ein wenig im Internet und stellten fest, dass ein Club in der Nachbarstadt, den es wohl schon länger gibt, aber den wir nie auf dem Schirm hatten, nach Renovierung neu aufgemacht hat uns gar nicht mal so uninteressante Musik spielt. Und ich kann doch nicht einmal sagen, wann ich das letzte Mal tanzen war! Ich bin sehr gespannt, wie dieser Abend enden wird und ob meine Knie noch tanztauglich sind….

Fieber, Lernen und #WMDEDGT

Vier Wochen lang keine große Lust zum Schreiben gehabt. Es ist gefühlt immer noch dauerdunkel und dauernass. Richtiger Winter wäre mir lieber gewesen als diese Dauerfeuchte, die mir auf’s Gemüt schlägt, aber besser für die Gasrechnung wird es so sein, wie es ist.

LF schlägt sich mittlerweile wieder wacker in der Schule, muss aber dennoch ans Lernen erinnert werden und erkennt noch nicht wirklich selbst, wenn sie etwas nicht verstanden hat. Noch finde ich dies völlig normal und möchte jeden beißen, der mir sagt, dass man dies doch wirklich von einer Sechstklässlerin erwarten können müsse. Was ich dabei sehr positiv finde, ist, dass sie anders als ihre Schulfreundinnen Nähe zu uns Eltern sucht, LM eine liebevolle Schwester ist und sich somit noch ganz und gar nicht von uns abnabelt. Dennoch regen mich natürlich ihre, wenn ich es nicht anspreche, tagelang auf dem Boden herumliegenden Handtücher auf.

LM ist weiterhin zu Hause oft recht impulsiv, aber immerhin sind die häufigen Streitereien mit ihrer Freundin (die oft in ein tagelanges „Du bist nicht mehr meine Freundin!“ gipfelten) wieder abgeebbt und die beiden sind wieder ein Herz und eine Seele. In der Schule kommt sie gut mit und ist sehr organisiert – sonst wäre ich wohl mittlerweile oft weit jenseits meiner Grenze. Beim Klavierunterricht kommt sie gut voran. Direkt nach der Stunde macht ihr das Üben des dann ganz neuen Stückes keine Freude – sie ist halt echt perfektionistisch und mag es nicht, wenn es nicht sofort so klappt, wie sie es sich vorstellt. Mittlerweile denke ich dann jedes Mal, das ihr dies helfen wird, frustrationstoleranter zu werden – auch in der Schule wird sie einmal an ihre Grenzen stoßen, dann würde es ihr helfen, besser damit umgehen zu können.

Auf der Arbeit ist entsetzlich viel zu tun. Mein Bereich kommt gerade mit allen möglichen neuen Ideen und Nöten um die Ecke, was viel Zeit erfordert. Dazu habe ich gerade die anstrengende, aber auch zufriedenstellende Tätigkeit, jemand anlernen zu dürfen – eine neue Referentin hat bei uns angefangen, gebürtige Türkin, keine Ahnung von unseren Tätigkeiten, aber mit viel Freude und Elan dabei. Wir reden mittlerweile in einem wilden Englisch-Deutsch-Kauderwelsch, und sie macht Fortschritte. Oft erzählt sie mir, dass sie abends ganz müde war – und ich bin es auch. Aber was für eine Chance! Jemanden so anzulernen, dass ich mir einen Klon meiner Denkweise schaffen kann – was natürlich nur geht, da sie mir überraschenderweise in vielem sehr ähnlich ist. Ich hoffe nur, ich komme von all den Überstunden mal wieder hinunter. Derzeit ist es für mich nicht sehr hilfreich, theoretisch nur in Teilzeit beschäftigt zu sein.

Glücklich ist für mein Zeitmanagement, dass U notgedrungen gerade ohnehin sehr viel zu Hause ist – wegen eines Hackerangriffs arbeitet er mangels Internet auf der Arbeit immer dann zu Hause, wenn online-Tätigkeiten erforderlich sind. Also meistens, und das seit zwei Monaten. Das verschafft mir Freiräume (also, wenn man es als Freiraum ansieht, einfach mal so zur Arbeit zu entschwinden und jemanden anzulernen und kein Home Office zu machen) und ich wüsste derzeit nicht, wie es sonst gehen sollte.

In diesem ganzen Setting habe ich an den Wochenenden sehr wenig Elan – aber dies wird hoffentlich bald besser. Wenn die Sonne herauskommt, merke ich, dass sie mir sehr gut tut. Vielleicht kann ich ja schon bald wieder mit den Händen in der Erde graben.

Soviel zur Einleitung – was habe ich heute nur den ganzen Tag gemacht?

Um neun Uhr werde ich wach, und bleibe noch ein halbes Stündchen liegen. U und ich haben beide keine rechte Lust aufzustehen. LM, die gestern Abend Fieber bekommen hatte, schläft auch noch, und LM sowieso – unser angehender Teenager war gestern mit mir bis halb eins auf einem Geburtstag und könnte heute noch länger schlafen als ohnehin schon. Irgendwann sind dann aber alle wach und kommen zum Kuscheln im Elternbett vorbei – wie schön, dass dies immer noch so ist. LM glüht leider immer noch. Ihr Test ist immer noch negativ.

Um halb elf sitzen wir am Frühstückstisch und essen Brötchen. Außer LM. Die möchte lieber Porridge, und auch davon nur ein paar Happen. Nach dem Frühstück gibt es ganz traditionell die Maus. Alle sind beeindruckt vom Video über das Stahlseilspleißen. Ich finde es auch – wundere mich aber: haben wir das nicht schon vor ein paar Jahren mal gesehen? Die anderen verneinen. (Recherche jetzt ergibt natürlich: Mama hat recht – mindestens 2018 lief der Beitrag schon mal in der Maus.)

Danach lernt LF Latein, LM hört Hörspiele, U werkelt (Türklinken und das neue Regal in LMs Zimmer ist dran), und ich kümmere mich um die Wäsche und die Steuererklärung. Irks. Als ich Zahlen aus unserem Online-Banking-Account rausziehen möchte, tut das System nicht mehr so ganz, was ich möchte, und was mich am meisten ärgert: das, was es eine Viertelstunde vorher ohne Probleme ging, geht nicht mehr. Es nervt! Kurz bevor ich den Rechner an die Wand klatschen möchte, lege ich ihn lieber beiseite – zum Glück bin ich da immerhin schon mit Anlage K fertig.

Weiter geht es dann mit LF und Englisch. Vorher setzen wir aber gemeinsam den Hefeteig für das Zupfbrot an, das es abends mit Suppe geben soll. LM sieht derweil Alice im Wunderland. Englisch klappt ganz gut, nachdem sich LF ein kleines Weilchen selbst im Weg gestanden hat, aber dann löst sie eine Aufgabe wirklich super. Das viele Vokabellernen zahlt sich aus – sie hat mittlerweile einen wirklich großen Wortschatz!

Weiter zum Wäscheaufhängen und Tomatensuppe-Ansetzen. Das Brot kommt sehr gut an, die Suppe leider nur so lala – irgendwie ist die Brühe, die U mitgebracht hat, und die ich eigentlich wie immer sehr sparsam verwendet habe, viel zu dominant. Na, so wissen wir, was wir nicht wieder kaufen werden…. Nach dem Abendessen kuschelt sich LM schon mal ins Bett (immer noch Fieber, immerhin jetzt mal unter 39 °C), und LF, U und ich sehen die erste Folge „Wednesday“. Teenieserie, klar, aber es gemeinsam mit LF zu gucken macht schon viel Spaß. Catherine Zeta-Jones finde ich ja eh oft klasse, und auch sonst ist es unterhaltsam gemacht. Bei den Schwenks über „Jericho“ frage ich mich jedoch spontan – wollte Tim Burton dies extra so aussehen lassen wir „Stars Hollow“? Das Internet zeigt mir, dass ich nicht der Erste bin, der dies denkt.

Kinder ins Bett bringen, Küche aufräumen, mit U die Woche ausknobeln – morgen bleibt er erst einmal zu Hause, er hat eine Teams-Besprechung mit seinen Kollegen. Das geht natürlich nicht auf der Arbeit, also kann er auch gut parallel LM einhüten. Haha.

Ich bin gespannt, wie viele #WMDEDGT-Teilnehmer bei Frau Brüllen sich heute in den Nieselregen hinausgewagt haben und wünsche einen guten Start in die Woche!

Ferienende

Morgen haben 16 Tage Lotterleben ein Ende. Zum Glück haben wir den heutigen Tag gut genutzt! Am späten Vormittag kamen eine befreundete Familie zum Frühstück und brachte netterweise Brötchen mit. Zusammen mit jeder Menge Aufschnitt, Speck, Rührei, Sekt, Kaffee, O-Saft und Tee ergab dies ein wunderbares gemeinsames Frühstück. Neun Personen am Tisch! Obwohl unser Tisch so lang ist, mussten wir zur Abwechslung mal jemanden ans Kopfende setzen… Nach einem zwischenzeitlichen Schwatz auf der Couch ging es dann wieder zurück an den Esstisch – Suppe fassen. Ulf hatte seine Siebziger-Jahre-Käse-Hackfleisch-Lauch-Suppe ohne Lauch gemacht, die bis auf bei zwei Personen auch gut ankam.

Danach: Aufbruch nach Duisburg, wir hatten Karten für die Oper – Hänsel und Gretel. Wir waren sogar passend zur Einführung da und nahmen, da noch in ausreichender Zahl vorhanden, jeweils eine Sitzerhöhung für die zwei kleinsten Kinder mit. Und dann saß ich neben LM, während sie ihre erste Oper besuchte. U hatte zum Glück an ein kleines Fernglas gedacht, das wir uns auch mal borgen konnten. Es war ein großer Spaß! Die Gretel landete leider vor allem beim ansonsten wunderschönen Abendsegen neben ihren eigentlich geplanten Tönen, aber alles andere, vor allem die böse Hexe Rosina Leckermaul, gefiel allen Beteiligten ausnehmend gut. Ich hatte mich vorher so gar nicht eingelesen, aber dies wäre auch gar nicht nötig gewesen. Wir wurden bestens unterhalten. LM verstand alles, las sogar die gesungenen Texte parallel mit und interpretierte, was sie sah: „Mama, wer kommt da? Das sind Engel, … nein ….Trolle, …. nein, es sind 14, das müssen Engel sein!“. Irgendwas hat sich auch in den Theaterhäusern verändert seit den 80ern – als unsere 5 mitgebrachten Kinder in der Pause um die Säulen im zweiten Rang herum Fangen spielten, beschwichtigten die Platzanweiser unsere fragenden Blicke angenehmst mit Handzeichen – „Alles gut, lass sie sich austoben…“.

Den ursprünglich Besuch in der ehemaligen Stammpizzeria danach sagten wir zum Leidwesen der Kinder aufgrund zu vieler Nahrungsmittel (Aufschnitt, Brötchen, Suppe, …) zu Hause ab (an dieser Stelle großer elterlicher Vortrag zu Finanzierung von Freizeitaktivitäten und Notwendigkeit von Restaurantbesuchen, seufz), und dann ging es wieder heim. War vermutlich aber auch ganz gut so – nach einem Brötchen für die Kinder ging es dann genau passend ins Bett. Bleibt jetzt nur abzuwarten, wie der Start in den Alltag morgen verlaufen wird – unser bestes, uns darauf einzustellen UND und im Vorfeld gut zu erholen, haben wir getan.

Und sogar gestern die blöde Grundsteuererklärung vorbereitet und heute früh online abgegeben – puh, eine Sorge weniger….

Entspannter Ferientag und #WMDEDGT

Nutze ich doch mal den heutigen Abend, um zur Abwechslung mal wieder zu bloggen.

Die Vorweihnachtszeit war ja recht trubelig, mit Jahresabschluss, drölfzig Klassenarbeiten bei LF mit entsprechender Lernunterstützung bei uns, einem Kindergeburtstag, einem fetten Infekt bei LF und einem bei U, wobei ersterer dazu führte, dass sie eine Arbeit nachschreiben musste und eine nicht mehr nachschreibbar wurde…. Da ging so einiges bei unter, LM zum Beispiel, aber jetzt geht es wieder.

Und irgendwann war dann ja zum Glück der 23., und ich frühstückte gemütlich mit einer Freundin und arbeitete erst DANACH den letzten Rest vor meinen Ferien ab, und währenddessen wunderten sich die Kinder über die ganze Freizeit und wussten vor lauter Zeit nichts mit sich anzufangen, und dann war Heiligabend, und obwohl ich bekennender Weihnachtsmuffel bin (und dennoch aber zusammen mit U den Kindern ein schönes Fest bereiten kann), waren die dann folgenden zwei Tage in der Kernfamilie mit Weißwurstfrühstück, gemütlichem Herumprösseln, der obligatorischen Badewanne für alle (irgendwann muss ja auf wundersame Art und Weise das Wohnzimmer abgeschlossen werden, ohne dass es jemand unter 13 mitbekommt), Kirche, Bescherung und Käsefondue an Heiligabend und einem ganz, ganz faulen ersten Weihnachtsfeiertag mit Dauerregen, Lesen auf der Couch für Erwachsene und Playmobilspielen für Kinder, gefolgt von Wiener Schnitzel und dem Film „Wir sind alle keine Engel“ wirklich, wirklich schön. Die Besuche bei der erweiterten Familie waren mal wieder so, wie zu erwarten (deswegen bin ich ja auch o.g. Weihnachtsmuffel geworden), aber auch das geht ja vorbei. Nachher muss ich dann aber erst mal durchatmen und wieder zu mir finden, und überhaupt ist dann ja auch wieder aufzuräumen und Wäsche zu waschen, und vor allem abzunehmen, denn obwohl ich Naturwissenschaftlerin bin, lasse ich irgendwie nicht gerne über den Jahreswechsel Wäsche auf der Leine hängen – und das, obwohl ich das Wort „Rauhnächte“ bewusst erst das erste Mal im letzten Dezember gelesen habe. Und Hunger haben plötzlich auch alle wieder, auch die, die Weihnachten noch gesagt haben, sie essen nie wieder etwas. Silvester verbrachten wir bei Freunden in Mainz, das war auch sehr schön, aber irgendwie auch nicht zu Hause, und eigentlich wäre das nach dem ganzen Trubel zuvor auch ganz schön gewesen. Aber dann hätte ich ja die Freunde auch nicht gesehen, und unsere Töchter ihre nicht, und das wäre auch nicht gut gewesen. Also war es wohl doch ab dem 28. alles wieder genau, wie es hätte sein müssen, und auch ich komme mit der ganzen Freizeit nicht klar. Wie die Kinder also, nur, dass ich nicht weine, weil ich mich nicht zwischen Playmobil spielen und auf den Weihnachtsmarkt gehen entscheiden kann.

Und seit Montag entschleunigen wir hier – mit gar nichts machen am Montag, und wenig an den Folgetagen, außer herum zu prösseln, und Rollschuhbahn auf Zollverein am Dienstag, und Reiten für mich abends (und das war eine von den Reitstunden, wegen denen man überhaupt reitet, und es hat alles geklappt und war ganz wunderbar, und ich hoffe, ich vergesse nicht wieder, wie es sich anfühlt, wenn man aus dem Trab perfekt zum Halten durchpariert), und gestern Passfotos anfertigen lassen und Kino für die Kinder, und zwar „Der gestiefelte Kater“, der zweite Teil.

Und das war jetzt nur eine schrecklich lange Einleitung, um vor allem mir selber zu erklären, warum ich so lange nicht aufgeschrieben habe, was ich getan habe, obwohl es mir ja eigentlich gut tut. Nur halt eben nicht, wenn ich erst zu viel um die Ohren habe, dann übermenscht bin und dann erst mal gar nicht mehr kommunizieren möchte, nicht mal primär für ich selbst.

Jetzt aber zu heute: Ein unspektakulärer Ferientag – nur U arbeitete ein wenig aus dem Home Office. Aufstehen gegen halb neun, frühstücken, Essenspläne machen und Einkaufszettel schreiben, Kinder einsammeln, und dann brachen wir passend auf, um unseren Termin im Bürgerbüro wahrzunehmen – Pässe für mich und LF waren zu beantragen. Erstaunlicherweise mussten wir trotz online vereinbartem Termin mitteilen, dass wir da sind – sonst wären wir nicht aufgerufen worden. Na, ich bekam es ja noch rechtzeitig mit, und dann ging es auch alles sehr fix, und ich hatte auch wirklich alle Unterlagen dafür dabei. Im Anschluss schlenderten die Kinder und ich durch die Stadt und machten Besorgungen – zur Apotheke, zum Drogeriemarkt (die Kinder ließen es richtig krachen und suchten sich ein neues Duschgel aus, über dessen Finanzierung durch mich sie sich ernsthaft freuten), dann holten wir uns zwei Lahmacun, und nach der Besorgung für rote Bete für’s Abendessen ging es in die umgebaute Stadtbibliothek, die von den Kindern für schön befunden wurde. Zufriedenes Bücheraussuchen bei den Kindern, und Zufriedenheit bei mir – ich hatte zuvor noch die Einkäufe zum Wagen gebracht und war dort zwei Minuten vor Ablauf meines Parkscheins angekommen. Genau wie die Damen vom Ordnungsamt, die genau dann begonnen, ihre Tätigkeit aufzunehmen. Vor der Bibliothek stehend hatte ich noch kurz gedacht, parkscheintechnisch Fünfe gerade sein zu lassen und auf Risiko zu gehen, aber in dem Moment und danach war ich sehr froh über meinen Entschluss, lieber doch nach dem Rechten zu sehen, gewesen!

Wieder zu Hause, kochte ich Bortschtsch, und als ich fertig war, galt es auch schon, LF zum Reiten zu fahren. Während ihrer Stunde ein Spaziergang mit einer Freundin (gemeinsame Sorgen über eine Dritte, von der wir eine Woche ganz untypisch nichts gehört hatten – später im Laufe des Tages dann dank Umtriebigkeit der Freundin weitere Erkenntnisse: stationäre Aufnahme nach einem zum Glück wohl nur leichten Schlaganfall, meine Güte, sind wir schon in dem Alter? Ich habe nicht einmal eine 5 vorne! Seitdem natürlich heftiges Daumendrücken…) und im Nachgang eine kurzfristige Beschlussfassung, abends noch in die Reitstunde zu gehen (verkauft vor mir selbst als „sonst wird das arme Pferd ja heute gar nicht bewegt!“ und verbunden mit schnellem Nachhauseflitzen, um meine Reitsachen zu holen, während LF so lieb war, mir das Pferd, das es sich retrospektiv betrachtet heute auch mal in der Box hätte gut gehen lassen, es war ja schon an der frischen Luft gewesen heute, putzte). Aber vielleicht habe ich heute ja dazu gelernt – und zwar, dass nach einer wunderbaren Stunde am Dienstag am Donnerstag nie eine wunderbare Reitstunde folgt, vor allem nicht, wenn man sich hauptsächlich um jemand nicht erreichbares sorgt und dann noch abhetzt, um seine Reitsachen zu holen. Ganz nett war es trotzdem, so bald wieder zu reiten. Die zu Hause wartende Borschtsch war dann abends auch ganz lecker – nur die anderen sahen dies wohl nicht so. Na, mir soll es recht sein – in der nächsten Woche beginnt das Arbeitsleben ja wieder, da braucht man auch Vorgekochtes.

Abends probierten wir dann zu viert mit „Cabo“ ein neues Spiel aus, das durchaus Spaßpotential hat. Und LM schlägt sich dabei mit nicht mal acht Jahren wirklich gut!

Was alle anderen heute so getan haben, kann man bei Frau Brüllen nachlesen, die heute auch noch Urlaub hatte.